Alprausch - Schwiizer Chrüterkaugummi - "Spearmint"

Vor fast einem Monat habe ich hier im Blog schon die „Red Fruits“-Kaugummis von Alprausch vorgestellt, echtes Schwiizer Chrüterkaugummi und im Gegensatz zu den „nur“ 13 Kräuter enthaltenden Kaugummis aus dem Hause Ricola  eine viel stärkere Kräuterbombe, da bei Alprausch ein Kräuterextrakt aus immerhin 20 Kräutern enthalten ist. Persönlich bin ich zwar der Meinung, dass es gar nicht immer „höher, weiter, schneller, mehr“ sein muss (zumal der Kräuterextrakt auch hier nur 0,3%ig ist), aber nichtsdestotrotz sieht so ein bisschen Angeberei auf der Packung doch immer ganz gut aus…
Auch die wiederum in wiederverschliessbaren 31g-Päckerln abgepackten „Spearmint“-Kaugummis von Alprausch sind einmal mehr zuckerfrei, wenn auch mit Süssungsmitteln (wie dem antikariogenen Xylit, wobei der Xylit-Gehalt aber wohl zu niedrig sein dürfte als dass man diese Kaugummis noch explizit als Xylit-Kaugummi bezeichnen könnte) versehen.

Geschmack

Aaaaaaaaah… Das erste Alprausch „Spearmint“-Kaugummi, der erste Schock: das Geschmackserlebnis kommt in einer unglaublichen Schärfe daher; die ersten fünf Minuten fand ich wirklich anstrengend und ich schwankte währenddessen zwischen „Ausspucken, das ist viel zu scharf!“ und „Durchhalten, das ist nur die erste Schärfe, die vergeht gleich!“. Eigentlich zog es mich mehr gen Ausspucken, aber die Blösse wollte ich mir nicht geben: nach fünf Minuten ist die üble Schärfe vom Beginn auch passé und ab da kommt das Kaugummi in einer guten Minzschärfe daher; generell muss man aber die etwas schärferen Kaugummis mögen, um sich mit Alprauschs „Spearmint“ anfreunden zu können. Im Übrigen empfand ich die anfängliche Schärfe schon beim zweiten Kaugummi dieser Art als nicht mehr soooooo heftig; klar, da war ich auch von vornherein auf diesen zunächst sehr heftigen Geschmack eingestellt…. Aber auch diverse Alprausch „Spearmints“ später empfinde ich die Schärfe zu Beginn immer noch mehr als deutlich.
Den „einzigartigen Extrakt aus 20 Kräutern“ konnte ich hier aber auch nicht wahrnehmen: für mich ist dies einfach ein Minzkaugummi, was mehr als eindeutig nach Minzkaugummi schmeckt.
Wer  ohnehin auf schärfere Kaugummis abfährt und „Spearmint“-Aroma gerne mag, der wird diese Alprausch Kaugummis wohl mit grosser Leidenschaft kauen.

Kauspass

Die durchschnittliche Kau-Dauer würde ich in diesem Fall auf 10-15 Minuten schätzen: die ersten fünf Minuten sind einfach scharf, die nächsten fünf Minuten schön-intensiv frisch-minzig und dann lässt der Geschmack langsam, aber sicher nach. Im Übrigen: Wer schneller kaut, schmeckt früher nix!
Zumindest in dieser Hinsicht unterscheiden sich die Schwiizer Chrüterkaugummis „Red Fruits“ und „Spearmint“ von Alprausch also kaum voneinander.

Frische-Faktor

Hier rächt es sich nun, dass ich beklagt habe, dass es den „Red Fruits“-Kaugummis derselben Marke doch an Pep(per) mangelte und die Kaugummis den Mundraum kaum erfrischen würden: die „Spearmint“-Kaugummis hingegen pusten den Rachen nämlich ziemlich arg durch. Ich rauche nicht und kann daher nicht beurteilen, inwiefern die Frische hier den Geruch von Zigarettenatem überdecken würde. Knoblauch-Aroma wird ebenfalls über die Haut ausgedünstet (genauso wie sich Zigarettenqualm auch in der Kleidung festsetzt), von daher können diese Kaugummis natürlich nicht den kompletten Mief hinfortnehmen.
Aber wenn es beispielsweise darum geht, den Mund nach einem schweren Essen zu erfrischen und subjektiv den Geschmack der „Fettaromen“ zu eliminieren, ist solch ein Alprausch Kräuterkaugummi „Spearmint“ schon eine sehr gute Wahl: zumindest ich empfinde das Frische-Gefühl hier auch als sehr langanhaltend. Nach dem Mittagessen (gegen 13 Uhr) kaute ich gestern eines der Alprausch „Spearmint“-Kaugummis und bis 18 Uhr hatte ich zwar noch etwas getrunken, aber nichts gegessen, und verspürte im Rachenraum immer noch eine leichte Minzfrische.

Lange Rede, kurzer Sinn

Im Beitrag zu den Alprausch Kaugummis „Red Fruit“ habe ich bereits erwähnt, dass ich keine leidenschaftliche Kaugummi-Kauerin bin und wenn dann hauptsächlich aufgrund des Frische-Faktors auf Kaugummi zurückgreife. In dieser Hinsicht war ich von der Geschmacksrichtung „Red Fruits“ doch ziemlich enttäuscht, während mich „Spearmint“ hier vollends überzeugt.
Allerdings sind die „Spearmint“-Kaugummis anfangs doch erschreckend scharf, weswegen ich hier dann doch auch ein paar Pünktchen in der Gesamtbewertung abziehe. Aber nachdem ich den „Red Fruits“ von Alprausch ja letztlich auch noch 7,5 Rauschmittel zugestanden habe, fällt der Abzug hier kaum noch ins Gewicht:

Ich vergebe 9 von 10 Rauschmitteln. 

Zutaten

Sorbit, Kaumasse (mit Antioxidationsmittel BHA und Sojalecithin), Isomalt, Aromen, Maltit, Erythrit, xylit, Verdickungsmittel: Gummi Arabicum, Kräuterextrakt (0,3%), Feuchthaltemittel: Glycerin, Farbstoff: Titandioxid, Süssungsmittel: Aspartam*, Acesulfam-K, Überzugsmittel: Carnaubawachs, Talkum. (*enthält eine Phenylaninquelle.)

Hersteller 

roelli roelli confectionery ag
Burggraben 22
9000 St. Gallen

Bezugsquelle

Wir haben die Alprausch „Spearmint“-Kaugummis zusammen mit den Kräuterkaugummis in der Geschmacksrichtung „Red Fruits“ als Sonderangebot im Rahmen einer PR-Aktion beim kiosk gekauft. Da waren sie saugünstig; im regulären Verkauf wird man sicherlich mit einem Preis von zwei bis drei Schweizer Franken rechnen müssen.
Für die deutschen Leser: in der kommenden Woche vom 08.-13.10. 2012 bietet Netto verschiedene Sorten Alprausch Kaugummi für je 0,69€ an. Ausserdem habe ich vernommen, dass es die Schweizer Kräuterkaugummis von Alprausch mitunter auch in den dm-Drogeriemärkten geben soll, wo sie 0,80-0,90€ kosten.